Beeinflusst ein durchlässiger Darm die Blut-Hirnschranke?
Über den „leaky gut“ oder den „undichten“ oder „durchlässigen“ Darm hatte ich ja schon einmal berichtet.
Kurz zur Auffrischung: Von einem „Leaky gut“ oder „undichtem Darm“ spricht man, wenn das Gleichgewicht im Darm gestört ist. Die Epithelzellen sind dann nicht mehr dicht miteinander verbunden und können entzündet sein. Es kann zu wenig Schleim vorhanden sein und die Darmbakterien sind nicht mehr im Gleichgewicht und können ihre Funktionen nicht mehr optimal ausführen.
Wenn der Darm nicht mehr dicht ist, führt das dazu, dass permanent Substanzen in den Blutstrom gelangen, die dort eigentlich nicht hingehören. Als Folge können daraus Erkrankungen entstehen wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen, Migräne, Autoimmunerkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen und entzündliche Darmerkrankungen.
Doch hat das auch Auswirkungen auf unser Gehirn?
Genau wie der Darm eine intakte Schutzbarriere zur Außenwelt darstellen sollte, ist auch das Gehirn durch die sogenannte Blut-Hirn-Schranke vor schädlichen Einflüssen von außen geschützt. Die Blut-Hirn-Schranke entscheidet darüber, welche Substanzen aus dem Blut ins Gehirn gelangen dürfen und welche nicht.
Aufbau der Blut-Hirn-Schranke
Nun ist es so, dass der Aufbau der Blut-Hirnschranke dem Aufbau der Darmwand in gewisser Weise ähnelt. Beide enthalten sogenannte Tight Junctions. Das sind Proteine, welche die einzelnen Zellen miteinander verbinden und dicht halten. Genau wie der Darm an diesen Stellen „undicht“ werden kann, kann das selbe mit der Blut-Hirn-Schranke passieren. Die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke kann also auch ansteigen und damit gelangen Stoffe ins Gehirn, die dort nicht hingehören. Ein durchlässiger Darm beeinflusst also auch die Blut-Hirnschranke.
Hierfür gibt es unterschiedlche Ursachen: u.a. ein durchlässiger Darm, Gluten, Stress, Alkohol, Nikotin, zuviel Zucker, zu wenig Schlaf, chronische Entzündungen, Toxine und Schwermetalle.
Folgen einer gestörten Blut-Hirn-Schranke
Als Folge können dann Symptome und Erkrankungen entstehen wie Konzentrationsstörungen, Brain Fog, Stimmungsprobleme, Depression, chronische Müdigkeit, Autismus, Alzheimer, Demenz und multiple Sklerose.
Genau wie man durch bestimmte Interventionen den Darm wieder „dicht“ bekommen kann, gilt das auch für die Blut-Hirn-Schranke. Ein paar Interventionen lassen sich schon aus den Ursachen ableiten.
Wie geht es Deiner Blut-Hirn-Schranke? Alles dicht?
Herzlichst
Andrea Peyrick
Heilpraktikerin Coesfeld
Heilpraktikerin Münster
Quelle:
Leaky Gut, Leaky Brain? Mark E.M. Obrenovich Microorganisms. 2018 Dec; 6(4): 107
Leaky Brain in Neurological und psychiatric disorders: drivers and consequences Aust N Z J Psychiatry 2018 Oct;52(10):924-948
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